*8.3.1920

Juan de Dios Ruíz Ruíz hatte schon damals ein Händchen dafür, Frauen mit seiner Redegewandtheit um den Finger zu wickeln. Damals wie heute empfängt der 101-Jährige gerne Damenbesuch und verdreht ihnen mit selbstgedichteten Schüttelreimen den Kopf. Er ist sich bewusst darüber, wie beliebt er in dem Dorf ist, in dem er lebt. Besonders dankbar und glücklich schätzt er sich, dass seine Ehefrau trotzdem nie eifersüchtig war. Mit ihr brachte er acht Kinder zur Welt. Fünf weitere Kinder bekam er mit anderen Frauen. Zwei seiner Kinder, María del Carmen und Edwin David, leben heute sogar in seiner direkten Nachbarschaft. Beruflich blickt Juan de Dios Ruíz Ruíz auf ein hartes Arbeitsleben zurück: Er baute Mais an, erntete Holz mit der Axt, schnitt Zuckerrohr mit der Machete, arbeitete als Rinderhirte und sogar als Brückenbauer. Jobs, die auf die Knochen gingen, aber schlecht bezahlt wurden. Einen Ausgleich zu der harten Arbeit fand er im Fußball. Für ihn zählt es bis heute zu den schönsten Momenten, den Applaus des Publikums bei einem Torschuss zu erleben. Den Grund für sein hohes Alter sieht der ehemalige Landarbeiter vor allem darin, dass er nur selten Alkohol trinkt, dafür aber viel geritten ist. Deswegen ist sein Rat für die Jugend, nicht zu viel Alkohol zu trinken und das Leben mit guten, ehrlichen Freunden und vielen Liebschaften zu genießen.

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