genannt „Chepe-Nica“

(geboren in Nicaragua, daher „Nica“, ist mit 15 Jahren nach Costa Rica ausgewandert)

*24.11.1915

Dass das Leben manchmal viel mehr mit einem vorhat als gedacht, hat José de la Cruz Espinosa am eigenen Leib erfahren. Zehn Jahre ist es her, dass er in Erwartung seines Todes bereits einen Sarg gekauft hat. Dieser steht seitdem in seinem Schlafzimmer und musste sogar schon repariert werden. Denn der heute 106-Jährige ist noch immer so agil und voller Lebensfreude wie damals. Er steht jeden Morgen um fünf Uhr auf und besucht gerne den Seniorentreff der Tagespflege, um mit seinen Freunden zusammen zu sein. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Tagespflege aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen werden musste. Umso dankbarer ist er, dass er mit seiner Frau und zwei seiner Töchter, Rosa und Esperanza, zusammenlebt. José de la Cruz Espinosa ist in Nicaragua geboren und trägt bis heute den Kosenamen „Chepe-Nica“, der an seinen Geburtsort erinnert. Erst mit 15 Jahren ist er nach Costa Rica ausgewandert. Wenn der ehemalige Landwirt und Brunnenbauer an seine Vergangenheit denkt, erinnert er sich daran, wie gerne er damals für Wettkämpfe geboxt hat. Wann immer nach dem stärksten Mann gefragt wurde, war sein Name im Spiel. Diese Stärke merkt man ihm auch heute noch an. Bei der Frage, was der Grund für sein hohes Alter ist, ist er sich sicher, dass es der Respekt vor Gottes Gesetzen ist.

Fotos: René Schwerdtel für Wissner-Bosserhoff